Kommt die LCS wieder auf die Erfolgsspur?
LCS mit neuen Sendezeiten: EU-Fans freuen sich
Am 15. Dezember 2022 hat Riot den Sendeplan für die Saison 2023 vorgestellt. Einige Regionen bleiben bei ihren gewohnten Sendezeiten, während andere komplett umorganisiert werden. Die LEC geht ab nächstem Jahr mit einem neuen Format an den Start.
Es gibt aber ein besonderes Sorgenkind, das in Sachen Zuschauerzahlen in den letzten Jahren ziemlich zurückhing. Die Rede ist von der LCS. Nun passt Riot den Sendeplan der Liga an, und das sorgte für wenig Begeisterung in der nordamerikanischen LoL-Community.
LoL: Die Probleme mit der neuen LCS-Sendezeit
Erstmal vorweg: Die LCS wird in Zukunft wochentags übertragen, was an sich nicht schlecht ist. Es gibt schließlich eine Menge Sportligen, die unter der Woche spielen, NBA und NHL sind da prominente Beispiele. Auch dort finden Leute die Zeit, sich die Spiele in der Arena oder live zuhause anzuschauen.
Das Problem an der Sache sind nicht die Wochentage, an denen die Spiele stattfinden. Am Donnerstag und am Freitag könnt ihr in Zukunft die LCS-Action verfolgen. Alles schön und gut, aber die Spiele beginnen bereits um 12:00 Uhr Westküstenzeit, was 15:00 Uhr an der Ostküste entspricht. Das ist der große Streitpunkt.
Logisch, dass die amerikanischen Fans von diesen Zeiten nicht gerade begeistert sind. Dort sind die meisten noch auf Arbeit, in der Uni oder der Schule, besonders an der Westküste. Das würde natürlich auch bedeuten, das weniger Zuschauer in der LCS Arena in Los Angeles dabei sind.
Für uns in Europa sind das hingegen gute Nachrichten. Bei uns beginnt der LCS-Spieltag nun schon um 21:00 Uhr, statt wie bisher um 22:00 oder 23:00 Uhr. So finden zumindest die frühen Spiele zu humanen Zeiten statt.
Was waren aber Riots Beweggründe für diese Entscheidung? Das Entwicklerstudio sagt dazu, dass sie sich intensiv mit dem Zuschauerverhalten auseinandergesetzt haben. Herausgekommen ist dabei, dass "während des Studiums einen Lieblingsstream zu schauen, für viele ein Teil der werktäglichen Routine geworden ist, um Esports zu verfolgen." Viel zum Studieren und Lernen kommen die Schüler und Studenten aber wohl nicht. Die Spiele beginnen nämlich dann, wenn viele noch mitten im Unterricht sitzen.
Noch ein Grund für diesen neuen Sendeplan ist Riots Erkenntnis, dass Zuschauer sich nach stundenlangen Esports-Streams am Wochenende erschöpft fühlen. Daher soll der Plan besser auf die Wochentage verteilt werden. An sich eine gute Idee, aber nur zwei LCS-Spieltage in der Woche bedeutet auch dieses Mal wieder stundenlange Livestreams.
Wir haben festgestellt, dass durchgehend lange Fernsehsessions für die Zuschauer anstrengend sind: 45 % der befragten Zuschauer gaben an, dass sie sich nach einem ganzen Tag LoL Esports erschöpft fühlten.
Einige Fans waren der Ansicht, dass Riot die spannendsten Begegnungen auf die späten Zeitslots legt. Das ist natürlich schlecht für die weniger bekannten Teams, die keine so große Anhängerschaft haben. Wenn zum Beispiel Golden Guardians und Immortals direkt Mittags spielen, dann werden die Zuschauerzahlen absolut im Keller sein. So kann man natürlich keine Fanbase aufbauen.
LCS Casters besorgt über Zukunft der Region
Nicht nur die Fans sind besorgt über Riots Strategie im Hinblick auf die LCS. Der Caster Isaac "Azael" Cummings Bentley hat sich auf Twitter zu Wort gemeldet. Er sei besorgt im Bezug auf diese Änderungen. Er erklärte, dass er nicht sicher sei, ob das Zuschauerverhalten des durchschnittlichen Twitch-Users auch die LCS-Community widerspiegle.
Riot selbst sagt, dass sie immer ein offenes Ohr für die Community haben. Sie arbeiten weiter daran, den Zeitplan zu verbessern. Mal schauen ob sich an dem noch etwas ändert. Zwar sind diese frühen Spielbeginne schön für uns auf der anderen Seite des Atlantiks, aber die Home Crowd sollte natürlich Vorrang haben.